Transferaktivitäten/Kaderplanung der Eintracht
Re: Transferaktivitäten/Kaderplanung der Eintracht
Möchte dir da nicht widersprechen, aber finde das Argument auch valide, dass man dem Gegner auch nicht darauf hinweisen muss, wo er hinzutreten hat.
- Stifflersmom
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Re: Transferaktivitäten/Kaderplanung der Eintracht
Genauso ist es. Jeder Gegner hätte ihn provoziert und genau darauf getreten!
Gebt ihm doch einfach ne faire Chance! Er hat seine Gesundheit unter der Erfolg der Eintracht gestellt! Das sagt viel über seinen Charakter aus!
Bei mir fängt er nicht bei 0 an. Im Gegenteil. Ich habe Respekt und Anerkennung für ihn!
Re: Transferaktivitäten/Kaderplanung der Eintracht
Ich hätte es auch besser gefunden, der Verein hätte direkt gesagt, er ist verletzt, will spielen, darf aber nicht mit dieser Verletzung. Erst OP, dann Regeneration und dann spielt er wieder.
Das wäre sozusagen Arbeitnehmerschutz gewesen.
Aber weil wir schon so viele Ausfälle im Offensivbereich hatten, waren wir ja fast gezwungen, einen verletzten Spieler aufzustellen. Das war riskant, aber entsprach auch seinem persönlichen Wunsch, weiter für sich und das Team zu kämpfen. Das er diesen Einsatz leider nicht mit Toren belohnen konnte, ist für ihn und den Verein schade.
Aber der für den Abstiegskampf notwendige Wille ist offenbar da und das gibt weitere Hoffnung.
Wenn man diesen riskanten Weg dann aus der Not heraus geht, muss das aber intern bleiben, weil sonst wirklich ein noch viel größeres Risiko bestanden hätte, das genau auf die Stelle ein Gegenspieler hinlangt. Und das wäre garantiert passiert. Ist nicht sportlich fair, würde aber von der Bundesliga bis in die Kreisklasse jeder Gegner so handhaben.
Das wäre sozusagen Arbeitnehmerschutz gewesen.
Aber weil wir schon so viele Ausfälle im Offensivbereich hatten, waren wir ja fast gezwungen, einen verletzten Spieler aufzustellen. Das war riskant, aber entsprach auch seinem persönlichen Wunsch, weiter für sich und das Team zu kämpfen. Das er diesen Einsatz leider nicht mit Toren belohnen konnte, ist für ihn und den Verein schade.
Aber der für den Abstiegskampf notwendige Wille ist offenbar da und das gibt weitere Hoffnung.
Wenn man diesen riskanten Weg dann aus der Not heraus geht, muss das aber intern bleiben, weil sonst wirklich ein noch viel größeres Risiko bestanden hätte, das genau auf die Stelle ein Gegenspieler hinlangt. Und das wäre garantiert passiert. Ist nicht sportlich fair, würde aber von der Bundesliga bis in die Kreisklasse jeder Gegner so handhaben.
Re: Transferaktivitäten/Kaderplanung der Eintracht
Ich sehe das eher grenzwertig. Mit jedem weiteren Schlag oder falschem Aufkommen hätte sicherlich eine Komplikation der bereits vorhandenen doch schweren Verletzung auftreten können.
Sicherlich war das ärztlicherseits abgeklärt, aber richtig finde ich das bei aller Mannschaftsdienlichkeit nicht.
Dazu kommt, dass eine sofortige Behandlung, sprich Operation mit komplikationslosen Verlauf, eine Rückkehr ins Mannschaftstraining zum Trainingsauftakt ermöglicht hätte.
Jetzt steht uns Omosanya womöglich erst im Laufe des Aprils zur Verfügung, wenn wir zu den 8-10 Wochen auch das erforderliche Training hinzuziehen.
Auf diesem Weg natürlich gute Besserung an Omosanya.
Sicherlich war das ärztlicherseits abgeklärt, aber richtig finde ich das bei aller Mannschaftsdienlichkeit nicht.
Dazu kommt, dass eine sofortige Behandlung, sprich Operation mit komplikationslosen Verlauf, eine Rückkehr ins Mannschaftstraining zum Trainingsauftakt ermöglicht hätte.
Jetzt steht uns Omosanya womöglich erst im Laufe des Aprils zur Verfügung, wenn wir zu den 8-10 Wochen auch das erforderliche Training hinzuziehen.
Auf diesem Weg natürlich gute Besserung an Omosanya.
Re: Transferaktivitäten/Kaderplanung der Eintracht
Finde ich vom Verein echt grob fahrlässig einen Spieler mit dieser Verletzung weiter spielen zu lassen. Vor allem wenns um den Klassenverbleib geht. Hier hätte dringend ein Spieler dazu verpflichtet werden müssen.
Was ich dann nicht ganz verstehe, dass der Verein ihn mit seiner Verletzung selbst gegen Kirchberg hat spielen lassen???
Ich finde gut das er auf die Zähne gebissen hat, aber in den 4-5 Spielen davor war er keinen Deut besser und es sah 1 zu 1 genauso behäbig aus wie nach seiner Verletzung.
Was ich dann nicht ganz verstehe, dass der Verein ihn mit seiner Verletzung selbst gegen Kirchberg hat spielen lassen???
Ich finde gut das er auf die Zähne gebissen hat, aber in den 4-5 Spielen davor war er keinen Deut besser und es sah 1 zu 1 genauso behäbig aus wie nach seiner Verletzung.
Re: Transferaktivitäten/Kaderplanung der Eintracht
Da weiß man ja mittlerweile worüber man redet im Winter..
Bis zu 4 echte Verstärkungen keine Ergänzungen, Spieler die in der 2. und 3. Liga zur Zeit nicht zum Zuge kommen!
Achja und Trainingslager soll in der Türkei stattfinden, da soll nochmal wer hier sagen es wären 0€ da.
Bis zu 4 echte Verstärkungen keine Ergänzungen, Spieler die in der 2. und 3. Liga zur Zeit nicht zum Zuge kommen!
Achja und Trainingslager soll in der Türkei stattfinden, da soll nochmal wer hier sagen es wären 0€ da.
Zuletzt geändert von Wirtz94 am 13. Dez 2022, 18:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Transferaktivitäten/Kaderplanung der Eintracht
Interview im TV mit Ingo Berens klingt durchaus durchdacht und selbstbewusst im Hinblick auf einen Klassenerhalt.
Re: Transferaktivitäten/Kaderplanung der Eintracht
Kann das Interview vielleicht mal jemand hier posten?
Re: Transferaktivitäten/Kaderplanung der Eintracht
Interview Ingo Berens
:
SVE-Vorstand: „Dem Erfolg ist alles unterzuordnen“
Ingo Berens, Vorstandsmitglied bei Eintracht Trier, kündigt mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf einige Veränderungen an.
Trier Eintracht Trier-Vorstand im Gespräch: Wie Ingo Berens über die schwierige Saison, den Trainer und Neuzugänge denkt.
Von Mirko Blahak
Zwischen 1996 und 2001 spielte Ingo Berens in der Fußball-Regionalliga für Eintracht Trier, seit Ende September 2021 gehört er mit dem Schwerpunkt ,Sport‘ dem Vorstand des Vereins an. Im TV-Interview sagt der 44-jährige Unternehmer (Vorstand Berens & Cie. AG, Geschäftsführer WI Energy GmbH), wie es beim abstiegsbedrohten Traditionsclub von der Mosel jetzt weitergeht.
13 Punkte nach 20 Regionalliga-Spielen: Wie fällt Ihre Bilanz zum Jahresende aus?
Berens: Das ist zu wenig. Die Ausbeute ist so gering, dass wir im Winter handeln müssen.
Worin liegen die Gründe für den bislang mageren Ertrag?
Berens: Es war klar, dass wir uns in der Tabelle am unteren Drittel orientieren müssen. Im ersten Drittel und zur Hälfte auch im zweiten Drittel sind Profi-Mannschaften unterwegs. Im Vergleich mit unseren Konkurrenten im unteren Drittel hatten wir keine richtige Sommerpause. Das hatte jetzt im Herbst seine negativen Auswirkungen – in Verbindung mit dem Ausfall wichtiger Spieler, etwa Robin Garnier.
Ich habe die Hoffnung und Erwartung, dass sich die Mannschaft in einer nun längeren Winterpause erholt. Und dass die verletzten Spieler wieder zurückkommen. Dann hat die Mannschaft wieder eine andere Qualität.
Hat der Verein die Herausforderungen in der Regionalliga unterschätzt?
Berens: Unterschätzt würde ich nicht sagen. Wir sind bei der Kaderzusammenstellung mit den Mitteln, die wir im Sommer zur Verfügung hatten, ans finanzielle Limit gegangen. Was möglich war, haben wir gemacht.
Wir konnten nicht frühzeitig Nägel mit Köpfen machen, da wir nicht mit zehn Punkten Vorsprung aufgestiegen sind, sondern alles auf des Messers Schneide stand. Emotional war die Aufstiegsrunde ein Highlight, planungstechnisch war dieser Umweg schwierig.
Im Sommer hatten die Spieler nur zehn Tage Pause. Wäre es besser gewesen, lieber auf Kosten einer Vorbereitungswoche etwas länger freizugeben, damit die Spieler vom Kopf her hätten richtig abschalten können?
Berens: Das ist Spekulation. Vielleicht hätten es ein paar Tage mehr Urlaub sein können. Aber eine Vorbereitung, die nachher kürzer als vier Wochen gewesen wäre, hätte auch nach hinten losgehen können. Dann hätten wir vielleicht nicht jetzt im November und Dezember einen Einbruch erlebt, sondern wären im August erst mal nicht auf Touren gekommen.
Welche Fehler kreiden Sie sich in der sportlichen Führung bei der Kaderzusammenstellung im Sommer an?
Berens: Mit unserem Etat von knapp 800.000 Euro haben wir keinen schlechten Job gemacht und eine Steigerung im sechsstelligen Bereich erzielt. Natürlich kann ich mir auch manch andere Spieler vorstellen, die kosten aber das Fünffache. Aufgrund der kaum vorhandenen Sommerpause und der Vielzahl an Verletzten konnte der Kader bis hierhin nicht die Kraft entfalten, die er hat.
Der angestrebte Transfer von Offensivspieler Etienne Portmann vom TSV Schott Mainz hatte sich kurz vor knapp zerschlagen. Ist der Club sehenden Auges mit einer zu dünnen Personaldecke im Offensivbereich in die Saison gegangen?
Berens: Der Transfer kam nicht zustande, weil ich nicht schnell genug war. Das muss ich selbstkritisch sagen. Wir wollten zuvor die Position auf der rechten Seite schließen (Anm. d. Red.: mit Gabriel Weiß). Das hatte für uns die höhere Priorität. Das hatte sich aber verzögert. Und dann habe ich bei Portmann zu lange gezögert.
Wir hatten dann fürs zentrale Mittelfeld noch nach ein, zwei Alternativen geschaut. Da war der Name aber besser als der aktuelle Eindruck. Wir hatten letztlich die Hoffnung, dass Linus Wimmer fit wird, der auch auf der ,Zehner‘-Position spielen kann. Auch Michael Omosanya haben wir als Option für diese Rolle gesehen – hinter Vincent Boesen als Sturmspitze. Leider haben sich beide verletzt.
Wie wird der Kader nun im Winter nachjustiert?
Berens: Wir brauchen vorne mehr Durchschlagskraft. Und wir brauchen noch mehr Stabilität. Wir suchen in allen Mannschaftsteilen – Abwehr, Mittelfeld, Angriff. Wir denken grob über drei Spieler nach. Eventuell noch über einen vierten Akteur – je nachdem, welche Prognose für Michael Omosanya gestellt wird.
Wir sind dabei, uns dafür einen Handlungsspielraum aufzubauen. Für mehr Qualität braucht es mehr Geld. Wir sind auf viele einzelne Unterstützer angewiesen, um tätig werden zu können.
Es geht nicht um Kader-Ergänzungen, sondern um richtige Verstärkungen – womöglich um Akteure, die beispielsweise in der zweiten und dritten Liga aktuell nicht zum Zug kommen. Wird der Trierer Weg, den der Verein als Club-DNA ausgegeben hat, also erst mal pausieren?
Berens: Generell gilt: Dem Erfolg ist alles unterzuordnen. Es gibt keinen Trierer Weg, der erfolglos sein soll und starr an bestimmen Rastern festhält. Dass wir uns verstärken müssen, hat jeder im Leistungsfußball anzuerkennen. Das steht nicht konträr zu unserem eingeschlagenen Weg, der ein Langzeit-Projekt bedeutet. Auch mit Neuzugängen wird der Kader weiterhin viel Regionalität haben. Wenn er in der Spitze verbessert wird, werden alle davon profitieren.
Inwieweit können sich aber die ehemaligen A-Jugend-Spieler aktuell sinnvoll weiterentwickeln? Beispiel Janik Faldey: Er war Stütze und Kapitän der Aufstiegs-U-19, nun droht ihm als Mitglied des Regionalliga-Teams ein verlorenes Jahr ohne Spielpraxis.
Berens: Es zählt das Leistungsprinzip. Alle Jugendspieler, die hochgezogen werden, müssen sich auf Sicht durchsetzen. Das geht mal schneller und mal langsamer. Fränz Sinner hat zum Beispiel in dieser Saison sehr gute Einsatzzeiten. Auch Ömer Yavuz hat sich reingebissen, er macht Schritte nach vorne.
Wie fällt Ihr (Zwischen-)Fazit der Sommer-Neuzugänge aus?
Berens: Wir wussten, dass Vincent Boesen ein bisschen Zeit brauchen wird. Als er dann in Schwung kam, hat er getroffen – und war fünf Minuten später verletzt. Michael Omosanya gewöhnt sich an den Fußball in der Regionalliga. Er gewinnt viele Bälle, ist bei offensiven und defensiven Standards wichtig. Leider muss er den Rückschlag mit dem Syndesmosebandriss verkraften. Christopher Spang fügt sich gut ein. Er spielt ordentlich, er muss aber noch mehr Verantwortung übernehmen und noch lauter auf dem Platz werden. Gabriel Weiß hat gut begonnen, konnte zuletzt verletzungsbedingt aber nicht mehr seine volle Leistung abrufen.
Michael Omosanya wird nun acht bis zwölf Wochen fehlen: Droht der Luxemburger als großes Missverständnis in die Transferhistorie einzugehen?
Berens: Der Verein sieht das Potenzial, das er hat. Der Rückschlag mit der Verletzung ist bitter. Wir wollen schauen, was über den Sommer hinaus möglich ist.
Wie unerschütterlich ist die Treue zu Trainer Josef Cinar?
Berens: Der Verein hat nicht das Gefühl, dass er keinen Zugriff mehr auf die Mannschaft hat. Wir gehen jetzt in die Analyse der bisherigen Saison. Aber er steht nicht zur Debatte.
Würden Sie mit ihm auch in die Oberliga gehen?
Berens: In meinem Gedankenkonstrukt kommt nicht vor, dass wir in die Oberliga gehen.
Stichwort Analyse: Was muss der Trainer ändern?
Berens: Wenn man andere Ergebnisse haben will, kann man nicht weiter dasselbe tun. Das trifft nicht nur auf Josef zu, sondern auf alle im Verein. Wir müssen Dinge weiterentwickeln und verändern. Das beginnt auf dem Trainingsplatz und mit dem Verhalten des gesamten Trainerstabs, was den Input in die Mannschaft angeht.
Also geht’s um mehr Trainingseinheiten pro Woche und ein aktiveres Coaching der Trainer in den Spielen?
Berens: Das sind Dinge, die intern besprochen werden müssen. Aber wir müssen es zum Beispiel hinkriegen, künftig neben den Einheiten am Abend auch zweimal pro Woche vormittags zu trainieren.
Die Zuschauerzahlen sind höher als kalkuliert, im Sponsoren-Pool gibt’s Neuzugänge. Wie groß schätzen Sie den Kredit des Umfelds ein?
Berens: Ich glaube, dass die Zuschauer und Sponsoren sehen, dass es im Gesamtverein Schritt für Schritt und seriös nach vorne geht. Sie sehen auch, dass die Mannschaft in vielen Spielen – mit Ausnahme des Heimspiels gegen den VfB Stuttgart II und der Auswärtspartien in Walldorf und Hoffenheim – mit hoher Intensität agiert und alles gibt. Unsere Zuschauer sind Regionalliga-Spitze. Wir brauchen die Fans, die den Unterschied ausmachen.
Wird’s im Winter ein Trainingslager geben?
Berens: Ja, das ist das Ziel. Es gibt Überlegungen für ein Camp in der Türkei. Wir halten es für absolut sinnvoll, das zu machen. Als Möglichkeit, effizient zu arbeiten, die Mannschaft auf die Rest-Saison einzuschwören und um Neuzugänge direkt gut zu integrieren.
Inwieweit wird im Winter über Vertragsverlängerungen gesprochen?
Berens: Unser Ziel ist, mit allen Leistungsträgern zu verlängern.
Was würde ein Wiederabstieg in die Oberliga für den Verein bedeuten?
Berens: Wir haben die Kraft, Veränderungen vorzunehmen und die Klasse zu halten. Das werden wir schaffen. Wir werden nicht absteigen!
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SVE-Vorstand: „Dem Erfolg ist alles unterzuordnen“
Ingo Berens, Vorstandsmitglied bei Eintracht Trier, kündigt mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf einige Veränderungen an.
Trier Eintracht Trier-Vorstand im Gespräch: Wie Ingo Berens über die schwierige Saison, den Trainer und Neuzugänge denkt.
Von Mirko Blahak
Zwischen 1996 und 2001 spielte Ingo Berens in der Fußball-Regionalliga für Eintracht Trier, seit Ende September 2021 gehört er mit dem Schwerpunkt ,Sport‘ dem Vorstand des Vereins an. Im TV-Interview sagt der 44-jährige Unternehmer (Vorstand Berens & Cie. AG, Geschäftsführer WI Energy GmbH), wie es beim abstiegsbedrohten Traditionsclub von der Mosel jetzt weitergeht.
13 Punkte nach 20 Regionalliga-Spielen: Wie fällt Ihre Bilanz zum Jahresende aus?
Berens: Das ist zu wenig. Die Ausbeute ist so gering, dass wir im Winter handeln müssen.
Worin liegen die Gründe für den bislang mageren Ertrag?
Berens: Es war klar, dass wir uns in der Tabelle am unteren Drittel orientieren müssen. Im ersten Drittel und zur Hälfte auch im zweiten Drittel sind Profi-Mannschaften unterwegs. Im Vergleich mit unseren Konkurrenten im unteren Drittel hatten wir keine richtige Sommerpause. Das hatte jetzt im Herbst seine negativen Auswirkungen – in Verbindung mit dem Ausfall wichtiger Spieler, etwa Robin Garnier.
Ich habe die Hoffnung und Erwartung, dass sich die Mannschaft in einer nun längeren Winterpause erholt. Und dass die verletzten Spieler wieder zurückkommen. Dann hat die Mannschaft wieder eine andere Qualität.
Hat der Verein die Herausforderungen in der Regionalliga unterschätzt?
Berens: Unterschätzt würde ich nicht sagen. Wir sind bei der Kaderzusammenstellung mit den Mitteln, die wir im Sommer zur Verfügung hatten, ans finanzielle Limit gegangen. Was möglich war, haben wir gemacht.
Wir konnten nicht frühzeitig Nägel mit Köpfen machen, da wir nicht mit zehn Punkten Vorsprung aufgestiegen sind, sondern alles auf des Messers Schneide stand. Emotional war die Aufstiegsrunde ein Highlight, planungstechnisch war dieser Umweg schwierig.
Im Sommer hatten die Spieler nur zehn Tage Pause. Wäre es besser gewesen, lieber auf Kosten einer Vorbereitungswoche etwas länger freizugeben, damit die Spieler vom Kopf her hätten richtig abschalten können?
Berens: Das ist Spekulation. Vielleicht hätten es ein paar Tage mehr Urlaub sein können. Aber eine Vorbereitung, die nachher kürzer als vier Wochen gewesen wäre, hätte auch nach hinten losgehen können. Dann hätten wir vielleicht nicht jetzt im November und Dezember einen Einbruch erlebt, sondern wären im August erst mal nicht auf Touren gekommen.
Welche Fehler kreiden Sie sich in der sportlichen Führung bei der Kaderzusammenstellung im Sommer an?
Berens: Mit unserem Etat von knapp 800.000 Euro haben wir keinen schlechten Job gemacht und eine Steigerung im sechsstelligen Bereich erzielt. Natürlich kann ich mir auch manch andere Spieler vorstellen, die kosten aber das Fünffache. Aufgrund der kaum vorhandenen Sommerpause und der Vielzahl an Verletzten konnte der Kader bis hierhin nicht die Kraft entfalten, die er hat.
Der angestrebte Transfer von Offensivspieler Etienne Portmann vom TSV Schott Mainz hatte sich kurz vor knapp zerschlagen. Ist der Club sehenden Auges mit einer zu dünnen Personaldecke im Offensivbereich in die Saison gegangen?
Berens: Der Transfer kam nicht zustande, weil ich nicht schnell genug war. Das muss ich selbstkritisch sagen. Wir wollten zuvor die Position auf der rechten Seite schließen (Anm. d. Red.: mit Gabriel Weiß). Das hatte für uns die höhere Priorität. Das hatte sich aber verzögert. Und dann habe ich bei Portmann zu lange gezögert.
Wir hatten dann fürs zentrale Mittelfeld noch nach ein, zwei Alternativen geschaut. Da war der Name aber besser als der aktuelle Eindruck. Wir hatten letztlich die Hoffnung, dass Linus Wimmer fit wird, der auch auf der ,Zehner‘-Position spielen kann. Auch Michael Omosanya haben wir als Option für diese Rolle gesehen – hinter Vincent Boesen als Sturmspitze. Leider haben sich beide verletzt.
Wie wird der Kader nun im Winter nachjustiert?
Berens: Wir brauchen vorne mehr Durchschlagskraft. Und wir brauchen noch mehr Stabilität. Wir suchen in allen Mannschaftsteilen – Abwehr, Mittelfeld, Angriff. Wir denken grob über drei Spieler nach. Eventuell noch über einen vierten Akteur – je nachdem, welche Prognose für Michael Omosanya gestellt wird.
Wir sind dabei, uns dafür einen Handlungsspielraum aufzubauen. Für mehr Qualität braucht es mehr Geld. Wir sind auf viele einzelne Unterstützer angewiesen, um tätig werden zu können.
Es geht nicht um Kader-Ergänzungen, sondern um richtige Verstärkungen – womöglich um Akteure, die beispielsweise in der zweiten und dritten Liga aktuell nicht zum Zug kommen. Wird der Trierer Weg, den der Verein als Club-DNA ausgegeben hat, also erst mal pausieren?
Berens: Generell gilt: Dem Erfolg ist alles unterzuordnen. Es gibt keinen Trierer Weg, der erfolglos sein soll und starr an bestimmen Rastern festhält. Dass wir uns verstärken müssen, hat jeder im Leistungsfußball anzuerkennen. Das steht nicht konträr zu unserem eingeschlagenen Weg, der ein Langzeit-Projekt bedeutet. Auch mit Neuzugängen wird der Kader weiterhin viel Regionalität haben. Wenn er in der Spitze verbessert wird, werden alle davon profitieren.
Inwieweit können sich aber die ehemaligen A-Jugend-Spieler aktuell sinnvoll weiterentwickeln? Beispiel Janik Faldey: Er war Stütze und Kapitän der Aufstiegs-U-19, nun droht ihm als Mitglied des Regionalliga-Teams ein verlorenes Jahr ohne Spielpraxis.
Berens: Es zählt das Leistungsprinzip. Alle Jugendspieler, die hochgezogen werden, müssen sich auf Sicht durchsetzen. Das geht mal schneller und mal langsamer. Fränz Sinner hat zum Beispiel in dieser Saison sehr gute Einsatzzeiten. Auch Ömer Yavuz hat sich reingebissen, er macht Schritte nach vorne.
Wie fällt Ihr (Zwischen-)Fazit der Sommer-Neuzugänge aus?
Berens: Wir wussten, dass Vincent Boesen ein bisschen Zeit brauchen wird. Als er dann in Schwung kam, hat er getroffen – und war fünf Minuten später verletzt. Michael Omosanya gewöhnt sich an den Fußball in der Regionalliga. Er gewinnt viele Bälle, ist bei offensiven und defensiven Standards wichtig. Leider muss er den Rückschlag mit dem Syndesmosebandriss verkraften. Christopher Spang fügt sich gut ein. Er spielt ordentlich, er muss aber noch mehr Verantwortung übernehmen und noch lauter auf dem Platz werden. Gabriel Weiß hat gut begonnen, konnte zuletzt verletzungsbedingt aber nicht mehr seine volle Leistung abrufen.
Michael Omosanya wird nun acht bis zwölf Wochen fehlen: Droht der Luxemburger als großes Missverständnis in die Transferhistorie einzugehen?
Berens: Der Verein sieht das Potenzial, das er hat. Der Rückschlag mit der Verletzung ist bitter. Wir wollen schauen, was über den Sommer hinaus möglich ist.
Wie unerschütterlich ist die Treue zu Trainer Josef Cinar?
Berens: Der Verein hat nicht das Gefühl, dass er keinen Zugriff mehr auf die Mannschaft hat. Wir gehen jetzt in die Analyse der bisherigen Saison. Aber er steht nicht zur Debatte.
Würden Sie mit ihm auch in die Oberliga gehen?
Berens: In meinem Gedankenkonstrukt kommt nicht vor, dass wir in die Oberliga gehen.
Stichwort Analyse: Was muss der Trainer ändern?
Berens: Wenn man andere Ergebnisse haben will, kann man nicht weiter dasselbe tun. Das trifft nicht nur auf Josef zu, sondern auf alle im Verein. Wir müssen Dinge weiterentwickeln und verändern. Das beginnt auf dem Trainingsplatz und mit dem Verhalten des gesamten Trainerstabs, was den Input in die Mannschaft angeht.
Also geht’s um mehr Trainingseinheiten pro Woche und ein aktiveres Coaching der Trainer in den Spielen?
Berens: Das sind Dinge, die intern besprochen werden müssen. Aber wir müssen es zum Beispiel hinkriegen, künftig neben den Einheiten am Abend auch zweimal pro Woche vormittags zu trainieren.
Die Zuschauerzahlen sind höher als kalkuliert, im Sponsoren-Pool gibt’s Neuzugänge. Wie groß schätzen Sie den Kredit des Umfelds ein?
Berens: Ich glaube, dass die Zuschauer und Sponsoren sehen, dass es im Gesamtverein Schritt für Schritt und seriös nach vorne geht. Sie sehen auch, dass die Mannschaft in vielen Spielen – mit Ausnahme des Heimspiels gegen den VfB Stuttgart II und der Auswärtspartien in Walldorf und Hoffenheim – mit hoher Intensität agiert und alles gibt. Unsere Zuschauer sind Regionalliga-Spitze. Wir brauchen die Fans, die den Unterschied ausmachen.
Wird’s im Winter ein Trainingslager geben?
Berens: Ja, das ist das Ziel. Es gibt Überlegungen für ein Camp in der Türkei. Wir halten es für absolut sinnvoll, das zu machen. Als Möglichkeit, effizient zu arbeiten, die Mannschaft auf die Rest-Saison einzuschwören und um Neuzugänge direkt gut zu integrieren.
Inwieweit wird im Winter über Vertragsverlängerungen gesprochen?
Berens: Unser Ziel ist, mit allen Leistungsträgern zu verlängern.
Was würde ein Wiederabstieg in die Oberliga für den Verein bedeuten?
Berens: Wir haben die Kraft, Veränderungen vorzunehmen und die Klasse zu halten. Das werden wir schaffen. Wir werden nicht absteigen!
Re: Transferaktivitäten/Kaderplanung der Eintracht
Endlich mal ein vernünftiges und selbstkritisches Interview mit einer realistischen Einschätzung der Zukunft.
Gefällt mir. Jetzt den Worten auch Taten folgen lassen.
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